Aufgewacht – Liebe ich mein Leben wirklich SO wie es ist?

„Bin ich wirklich wirklich glücklich?“ fragt sich Manuela (43), die sich in einem Wandel befindet, den sie gar nicht in Worte fassen kann.

Die Welt war in Ordnung, nun ist sie ver-rückt

Manuela dachte, ihre kleine Welt wäre in Ordnung, doch nun passiert irgendwas mit ihr. Sie träumt „verrückte“ Dinge und Fragen „ploppen“ auf wie zum Beispiel „Bin ich das?“ Eine innere Stimme lässt sich nicht länger zur Ruhe zwingen. Sie ist eine Suchende geworden und stellt viele Dinge, die sie für selbstverständlich / normal / alltäglich hielt, nun in Frage.

Aufgewacht aus einem kindlichen Schlaf

Dies ist ein ganz typischer Fall des Aufwachens. Merke: Nicht jeder hat diese Ehre!! Sicher ist es eine Herausforderung, aber nicht jeder wird dafür vom Leben auserwählt.

Nur diejenigen, die tief im Innen bereit dafür sind. Man wacht auf aus einem kindlichen Schlaf und Traum, in dem die Welt ganz heil war. Man stellt fest, dass die Welt größer, komplexer, vielschichtiger, chaotischer ist, als man dachte.

Sanftes Seelengeflüster vs. Heftiger Schicksalsschlag

Manuela‘s Fall ist typisch. Dennoch gibt es aber auch einen anderen typischen Fall: ganz oft wachen Menschen erst nach einem Schicksalsschlag auf. Manuela hat es ohne geschafft. Das lag auch an ihrer Aufmerksamkeit – sie hat früh genug die Zeichen erkannt.

„Das Schicksal“ (wir können das gleichsetzen mit „die Seele“) muss einen in der Regel förmlich „schlagen“, bis man aufwacht. Denn: wenn die leise Stimme der Seele, die dir etwas ins Ohr flüstert, nicht ausreicht, dann muss diese Stimme lauter werden. Die „innere Stimme“, wie Manuela sie nennt, war für sie irgendwann unüberhörbar (auch wenn irgendein Teil von Manuela sie noch „zur Ruhe zwingen“ wollte).

Wenn eine lautere Seelenstimme (Manuela sagt „ein Flummi in mir“) nicht ausreicht, dann holt die Seele zum Schicksalsschlag aus. Wobei selbst das (!) manche nicht gleich zum Aufwachen bringt.

Aber die meisten schon. Schwere Krankheiten, der Verlust eines nahestehenden Menschen, sei es durch Trennung oder Tod, genauso wie Unfälle, größere materielle Verluste oder sonstige Einschnitte sind Brüche im Lebensverlauf, die an der eigenen Existenz rütteln und die einen erschüttern… All das ist herausfordernd – und gleichzeitig die Chance, das Leben zu verändern und auf ein anderes Fundament zu stellen.

Was im Leben gibt mir wirklich Halt, Orientierung und Sinn?

Die Instabilität des Lebens um einen herum wird einem bewusst. Dass alles vergänglich ist. Und damit bricht dann oft all der Halt und all die Orientierung weg, die man bisher an bestimmten Dingen und bestimmten Menschen im Außen festmachte.

Nun ist es also an der Zeit, diesen Halt und Alles in sich selbst zu finden. Und eben nicht mehr irgendwo anders. „In sich selbst“ klingt klein und wenig. Aber das Gegenteil ist richtig: in mir selbst eröffnet sich das ganze Universum. In mir selbst finde ich eine Verbindung zu allem Lebendigen.

„Ja, ich liebe mein Leben SO wie es ist!“

Und nur so lässt sich von innen heraus das Leben aufbauen, zu dem man sagen kann: „Ja, ich liebe mein Leben SO wie es ist!“ Denn alles andere ist fake. Weil getrennt vom Rest. Irgendein verkopftes Luftschloss, das rein in meiner Phantasie existiert.

Also: wenn das Leben an dir rüttelt, dann liegt darin die Chance, dass Du aus einer Illusion erwachst. Und in die Schönheit der puren Realität findest.

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